Logistikstrategien - Tipps und Varianten

  • Für mich ist die Logistik in Anno immer noch das Herausforderndste, durch den Orient in 1404 wurde das ganze Prinzip noch erweitert und in IAAM sind ja doch einige Bedürfnisse hinzugekommen, die man bei seiner Strategie mitbedenken muss.
    Das hier soll kein Leitfaden werden, sondern ein Sammel -und Diskussionsthema und dazu anregen seine Spielweise um die genannten Aspekte zu erweitern.


    Meine Logistik sah im Original Spiel immer wie folgt aus: (Wer die gängigen Strategien schon kennt, kann den kursiven Teil so oder so überspringen.)

    Die Hauptinsel besteht man Ende nur noch aus Häusern und ggf. Baumaterialien. Es wird nur Hanf, Most und Fisch angebaut und, sobald die Bürgerstufe erreicht ist, geht man auf eine andere große Insel, richtet die Produktion für Bürgerbedürfnisse ein und verlagert seine bisherige produktion ebenfalls dorthin.


    Vorteile: Items lassen sich spezifischer verteilen, mehr Platz für Häuser (man muss später keine Insel einrichten, auf der nur Stadt ist), Optimale Auslastung der Betriebe, da Überschüsse einfacher verkauft werden können. (Zu diesem Punkt erkläre Ich gleich mehr.)


    Nachteile: Wirkliche Nachteile sehe ich nicht, es soll halt effizient sein und in einer Online-Partie hat man eh keine Zeit zum Schönbauen, die Stadt sieht nach meiner Efahrung am Ende halt ziemlich durcheinander aus. Baut man später erst eine riesige Stadt kann man natürlich von Anfang an alles planen, da Gebäude etc. schon freigeschaltet sind.



    In IAAM wurden ja keine Bedürfnisse ersetzt, nur welche hinzugefügt und außerdem haben bereits die Bürger und Bauern einige Bedürfnisse, die keine Fruchtbarkeit benötigen. Aus diesem Grund habe ich meine Strategie doch dahin entwickelt, Salz Hanf, Most, Stoff, Schnaps, Fisch und Fleisch auf meiner Insel unterzubringen. Das mag jetzt sehr widersprüchlich zum ursprünglichen klingen, aber...


    Vorteile:
    - Man muss erstmal auf anderen Inseln den Platz für die ganzen Güter finden, wenn man mit 2 KI's spielt ist das gar nicht so leicht.
    - Das alles wieder abzureißen, so unglaublich viele Materialien gleich zu Beginn auf Schiffe zu laden und woanders alles wieder aufzubauen kostet doch ziemlich viel Zeit und Nerven. Bei der ursprünglichen Version waren es gerade mal Most, Hanf und Fische...


    Nachteile:
    - Es geht viel Platz für Häuser verloren, weshalb man wohl keine Metropole mehr auf der ersten Insel errichten kann. Dieses Argument zieht für mich aber nicht mehr, da ich mir in IAAM eh Zeit lasse (Ja, es hat mich doch zu einem heimlichen Schönbauer gemacht...^^) und die Länge meiner Insel so ausgelegt ist, dass die Radien von Vier Marktplätzen nebeneinander reinpassen. Den Rest braucht man auch tatsächlich für Waren, aber mit der Größe bekommt man doch eine ganz beachtliche Summe an Steuergeldern zusammen.
    - Der für mich schwerwiegendste Punkt: Man kann seine Überschüsse nicht mehr optimal verticken, dazu erkläre ich jetzt etwas mehr...


    Der eigentliche Sinn, alle Waren auszulagern ist der, dass man eine genaue Kontrolle über die produzierten Überschüsse hat. Nehmen wir an unser Schiff hat 50t Brot geladen, in unserere Heimatstadt passen jedoch nur 120t und 100 sind bereits voll, wir haben also einen Überschuss von 30t. Viele lassen das Schiff jetzt mit den 30t einfach wieder zurücktuckern, nimmt nur noch 20t auf und das Warenlager auf der Produktionsstadt wird voller. Ist das Verhältnis zwischen Produktion und Verbrauch sehr unausgeglichen, kann es vorkommen, dass eine Zeit lang die Produktion still steht und das Schiff mit voller Beladung die Strecke dreimal fährt, ohne dass sich an der Beladung etwas geändert hat. Das ist a) Verschwendung der Produktionskosten und b) Verschwendung der Schiffskosten. Daher muss man den Überschuss loswerden und dafür gibt es folgende Varianten.


    Variante 1: Einfach und günstig in der Organisation, aber auf Dauer nicht so gewinnbringend.
    Unser Schiff lassen wir auf dem Rückweg zur Produktionsinsel bei einer neutralen KI vorbeifahren und lassen alle Waren, die sich noch auf dem Schiff befinden verkaufen. Durch Venedig gibt es immerhin 4 dieser KI's und sie nehmen einem alles ab, was man ihnen anbietet.
    Leider kann es trotzdem sein, dass der Umweg zu einer KI zu groß ist, oder sie gar hinter den anzusteuernden Inseln liegt. Dann auf jeden Fall Variante 2 nutzen. Wenn bei die Waren aktiv bei ihnen verkauft gibt es zwar ab und zu Ruhm, was ja besonders am Anfang wichtig ist, aber der passive Handel bringt viel mehr Geld und deshalb weiter zu Variante zwei.


    Variante 2: Aufwändig und teuer in der Organisation, aber auf dauer sehr gewinnbringend.
    Bevor wir unsere Route starten, nehmen wir noch eine Insel ein, die sich möglichst zwischen den Inseln befindet, die wir ansteuern wollen. Das wird unser "Warenlager" und die Überschüsse werden hier zwischengelagert. Jetzt kann man auch diese Waren über den passiven Handel, der viel mehr Geld bringt (und mit Zöllner noch mehr), besser verkaufen, außerdem hat man ein Lager für schlechte Zeiten (z.b. im Krieg/ bei Übernahme einer Produktionsinsel) und man kann ein großes Sammellager für Baumaterialen machen und die einzelnen Baustellen der Inselwelt viel besser versorgen. Leider muss der ganze Spaß auch finanziert werden, man braucht mindestens eine Insel für Orient und Okzident, meistens wird es aber auf 4 oder mehr insgesamt hinauslaufen. Ruhm gibt es bei passivem Handel ja leider nicht (zumindest soweit ich weiß), aber man kann auch ein Schiff zwischen Warenlager und KI hin und her schippern lassen, was auch wieder Geld kostet, aber die Effizienz im Gegensatz zu Variante 1 enorm erhöht, da es hier für die Schiffe mehr als nur die 4 KI-Inseln als Anlaufstelle gibt.


    Der Überschuss, der auf der ersten Insel produziert wird muss natürlich über den passiven Handel verkauft werden, was etwas schwieriger ist, zumal nicht immer alle Waren abgenommen werden. Wenn man die Insel aber einmal fertig hat, kann man Dank des Warenrechners den Überschuss minimieren und muss den passiven Handel nicht ständig überwachen.



    Das reicht auch glaub ich erstmal.^^ Vielleicht gibt es gleich noch ein Bild zu meiner Insel, aber ich denke mal es war klar, wie der Aufbau gemeint ist.


    Und wenn sich das tatsächlich jemand durchgelesen hat, wäre ich dankbar für Kritik, Erweiterungen und Anregungen. ;-)

  • Gute Idee, mal ein paar Tricks für die Logistik zu sammeln. Is für mich definitiv die eine oder andere Anregung dabei. Ich habs mir bis jetz immer recht einfach gemacht. Bin eher der gemütliche Spieler und hab mich bis jetz kaum an die stärkeren Gegner ran gemacht. Oft mit einem oder zwei Gegner, aber dann meist leichte oder je ein leichter und mittlerer. Und sonst halt ohne Gegner um einfach dahin zu bauen (was aber meist vor dem Dom langweilig wird, weil Gegner ärgern doch auch Spaß macht :rolleyes: ). Beim aktuellen IAAM bin ich ja noch in meinem "Probespiel" bei dem einfach alles neue getestet wird.


    Aber sonst war meine Taktik bis jetz immer, große Insel suchen, nach und nach andere Inseln ausbauen um gestiegen Bedürfnisse zu erfüllen und irgendwann dann langsam Betriebe der Hauptinsel auslagern um Platz zu schaffen oder halt weitere große Insel suchen für noch größere Stadt. Und die Überproduktion is einfach in das immer größer werdende Lager der Hauptinsel geflossen und über den Passivhandel das teuerste rausgehauen. Bin so ein kleiner "Warenlagermessi" :D Und die negative Bilanz an Anfang is einfach über ne kleine Route mit Teppichen zu einem der 4 NPCs abgefangen worden. Spätestens ab Patrizier war die Bilanz dann eh schön grün.


    Werd jetz dann aber ein neues Spiel wieder mal mit Gegnern starten und dann mal auf deine Tipps zurück greifen. Vor allem das mit der/den Zwischeninsel/n aufgreifen. Hört sich ziemlich vernünftig an. Stell mir das dann als kleine Insel mit großem Hafen und sonst hauptsächlich Militärproduktion (wenn nötig) vor.


    Weitere Tipps kann ich eher nicht beisteuern, werd mir eher die noch kommenden Ideen aneignen und endlich mal mein Spiel ein bisschen effektiver gestalten :thumbsup:

  • Ja, Variante 2 ist ja im Grunde deine Strategie, nur etwas feiner ausgearbeitet. Wenn du den passiven Handel auf deiner behausten Insel betreibst, kannst du deine Gewinne halt nicht optimieren, weil es schwer ist den Regler wirklich optimal zu setzen. Erst recht, wenn die Überproduktion wirklich gering ist, weil die Insel extrem akribisch geplant ist, da läuft es halt meistens daruaf hinaus, dass man einfach die Finger von der Ware lässt und diese Strategie soll halt wirklich noch die letzte Goldmünze aus einer Produktion quetschen. ;-)


    Jap, wenn man ein ziemlich zentrales Warenlager hat, kann man die Insel auch als Produktionsstandort für Baumaterialien nehmen und da fällt mir auch gleich der nächste Tipp ein:


    Die meisten, bzw. viele Spieler lassen ihre Inseln die Baumaterialien selbst herstellen, wo es möglich ist. Wenn man erstmal eine große Orient -und Okzidentinsel hat, drückt das doch sehr auf die Produktionskosten. Meistens hat man dann eh nur noch eine oder vielleicht zwei Baustellen, wo dauerhaft Materialien benötigt werden. Deswegen sollte man auf jeden fall für Orient und Okzident nur noch je eine Produktion für jedes Material haben. Dann einfach ein Schiff vom Warenlager (einfach wieder eine zentrale Insel, bei mir sind es im moment einfach meine beiden Hauptinseln) eine Rundfahrt zu jeder seiner Inseln machen lassen. So ist immer jede Insel prall gefüllt und es kommt kaum zu engpässen!

  • Ich versuche nach Möglichkeit immer, alle Produktionen so bald wie möglich auszulagern (außer Fisch und Salz)
    außerdem mach ich das immer so, dass auf jeder Produktionsinsel nur 3 Waren hergestellt werden, sodass für jede Kette ein produktionssteigerndes Item verwendet werden kann.

  • Hm, so eine Verteiler - Insel müsste viel Lagerkapazität haben. Da kommt die billigere Speicherstadt gerade recht.


    Eine Frage hätte ich: Durch Venedig bauen kann man ja auch weit über die Insel hinaus. Wäre es dann wohl möglich, dass man die Inseln verbindet? Das würde dafür sorgen, dass man vollkommen ohne Schiffe auskommen könnte. :grins


    Zum Start: Ich mache es immer so, dass ich mit offener Karte und nur Flaggschiff spiele. Dann besiedel ich zwei große Inseln; eine Wohninsel und eine Produktionsinsel. Ich baue die Fischerhütten + Holzfälller auf meiner Hauptinsel. Sobald ich Most, usw. kann, kaufe ich ein Schiff vom Korsaren (ein möglichst großes) und lasse es auf der Route laufen. So kann man dann auch auf der Startinsel eine Metropole und mehr erreichen. (Natürlich könnte man auch mit Flaggschiff + Eskorte starten, ein kl. Handelsschiff hat allerdings zu wenig Ladekammern und kostet von Anfang an.)

    Zeit ist das, was man von der Uhr abliest. [A. Einstein]

  • Lordys, das ist nicht nicht möglich. Jede Insel hat eine Begrenzung.

    Viele Grüße
    Nayo


    Eine Software kann gut, schnell und billig entwickelt werden. Suchen Sie sich zwei Eigenschaften aus.

  • Auf jeden Fall ist Variante 2 die bessere, aber jedes Kontor hat nur max. 8 Handelsplätze - wäre es möglich, das zu erhöhen, bzw. eigene Items dafür zu erstellen? Bis jetzt habe ich es immer so gemacht:
    In der mitte eine Verteilerinsel, auf der die meisten Waren gesammelt werden und die teuersten wieder verkauft. die anderen Waren werden entweder über eine extra Schiffsroute zum Großwesir geliefert (da gibt es die meisten Ruhmpunkte) oder zu einer Produktionsinsel geliefert, z.B. werden zu der Insel die Brot produziert die Leinenkutten geliefert und dort wieder verkauft.

  • Ruhmpunkte gibt's für ne gewisse menge Umsatz, mehr der bei den einzelnen Parteien erzielt wird. D. H. Verkäufe bei dem, der mehr zahlt. Der versierte zahlt für nordwaren meist mehr als der lord, und umgekehrt. Beim Venezianer weiß ich nicht.


    Wenn du das so machst wie hier beschrieben kriegst du je verkaufte wäre mehr gold.


    Desweiteren wird mehr erzielen wenn du große Mengen auf einen Schlag verkaufst. D.h. Der Verkauf von 90tonnen bringt mehr als der Verkauf von 20tonnen. Also in gold/Tonne und so mit auch ruhm/Tonne gerechnet

    Viele Grüße
    Nayo


    Eine Software kann gut, schnell und billig entwickelt werden. Suchen Sie sich zwei Eigenschaften aus.

  • Ich glaube, dass es darauf ankommt, wie viel man bereits gehandelt hat. Im Passiven Handel ist allerdings (bei mir) Garibaldi der, der am meisten kauft (bei allen 3. Parteien volle Handelsflotte), daher Verkaufe ich auch aktiv an ihn.

    Zeit ist das, was man von der Uhr abliest. [A. Einstein]

  • Beim aktiven Verkauf bekommt man gestaffelt immer mehr Ruhm. Wenn man mal auf das Portrait bei der jeweiligen Partei schaut is da ein kleiner Balken. Wenn der voll ist gibts wieder Ruhm. Wenn man mit der Maus drüber fährt steht auch dort wieviel Gold nötig ist um die nächste "Stufe" und neuen Ruf zu erreichen. Geht irgendwie bei 2000 Goldmünzen los, nach paar Stunden is es bei mir aber meist dann schon bei über 100000.


    Aber da zählt inzwischen der passive Handel auch rein glaub ich. Also wird inzwischen der Umsatz von aktivem und passiven Hadel zusammengerechnet und man bekommt auch Ruhm wenn man nur passiv handelt. Entweder is mir das früher nie aufgefallen, oder es hat sich mit Venedig geändert oder mit IAAM 2.0.

  • Wie schon oben erwähnt, kauft G. Garibaldi bei mir am meisten/teuersten (bis zu 30.000), am wenigsten kaufen Hassan und Northburg. Ist es bei euch auch so, oder woran liegt es. Vieleicht an Lieblingswaren?


    (Alle Handelsflotten auf Stufe 3)


    Northburg kauft ab und zu sogar nur für ca. 800 ein.

    Zeit ist das, was man von der Uhr abliest. [A. Einstein]